Dienstleistungssektor spürt Rückenwind
Der vom Fachverband für Einkauf (procure.ch) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse monatlich erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor notierte im Juni mit 64,4 Zählern um 5,7 Punkte oberhalb des Werts vom Mai und deutlich innerhalb der bei 50,0 Zählern beginnenden Wachstumszone. Der mehr als die Industrie auf den Binnenmarkt ausgerichtete Sektor habe damit den dritthöchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Januar 2014 erreicht, schreiben die Analysten des PMI. Sie führen die kräftige Erholung im Dienstleistungssektor auf die jüngsten Lockerungen der Massnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zurück.
Beim Pendant des Index für die Industrie haben die Analysten einen Rückgang um 3,1 Punkte im Monatsvergleich ausgemacht. Mit einem Juni-Wert von 66,7 Punkten entspreche dieser „aber immer noch dem dritthöchsten je gemessenen Monatswert seit Beginn der Erhebung 1995“, heisst es im PMI. Seine Analysten machen den Rückgang am Sinken der Subkomponenten Produktion, Lieferfristen und Auftragsbestand fest. Insgesamt zeigten die Subkomponenten jedoch „dass die Erholung in der Industrie äusserst dynamisch erfolgt“.
In beiden Sektoren machen die Analysten zudem steigende Einkaufpreise sowie eine deutliche Reduktion der Kurzarbeit aus. In der Industrie hätten die für den PMI befragten Unternehmen vor allem von steigenden Preisen für elektronische Komponenten, Kunststoffe, Metalle und Holz berichtet, wird im PMI erläutert. Hier herrsche ein sogenannter Verkäufermarkt vor, auf dem das Angebot die Preise bestimme. Im Dienstleistungssektor wurden neben gestiegenen Einkaufpreisen auch gestiegene Verkaufspreise beobachtet. hs