Energiekosten bedrohen konjunkturelle Entwicklung

01. April 2022 14:36

Zürich - Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland haben sich bisher nicht negativ auf die Schweizer Industriekonjunktur ausgewirkt. Viele Unternehmen befürchten jedoch Produktionsausfälle aufgrund stark steigender Energiepreise. Dies zeigt der aktuelle Einkaufsmanagerindex.

Der vom Fachverband für Einkauf (procure.ch) in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse monatlich erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie hat Ende März auf dem Stand von 64,0 Zählern notiert. Gegenüber Februar ist der Index damit um 1,4 Punkte gestiegen, erläutern die Analysten. Er liegt damit auch weiterhin deutlich in der bei 50 Punkten beginnenden Wachstumszone.

Trotz des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland haben die Unternehmen Produktion und Personal im Berichtsmonat weiter gesteigert. Auch der Auftragsbestand habe sich weiter verbessert, schreiben die Analysten. Sie führen die ebenfalls gestiegenen Lieferfristen aktuell aber eher auf Probleme in den Lieferketten zurück.

Zudem sei derweil klar, „dass die gestiegenen Preise und insbesondere die höheren Energiepreise eine grosse Herausforderung darstellen“, erläutern die Analysten. Sie haben den aktuellen PMI daher um Spezialfragen zu den Energiepreisen ergänzt. Dabei meldete jedes fünfte Unternehmen Befürchtungen an, die eigene Produktion aufgrund der steigenden Energiepreise drosseln zu müssen. Ein Teil der Befragten rechnet sogar erneut mit drohender Kurzarbeit.

Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor notierte Ende März mit 61,1 Zählern um 3,2 Punkte unter dem Vormonatswert. Dieser Stand deutet nach Ansicht der Analysten aber weiterhin „auf eine verbreitete Erholung im mehr auf den Binnenkonsum ausgerichteten Dienstleistungssektor hin“. Sie rechnen zudem damit, dass diese aufgrund der Lockerungen der Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie auch in der nahen Zukunft anhält. hs

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