Forschende empfehlen Kampagne für fahrerlose Autos
Nur wenige Menschen wissen, dass fahrerlose Technologien in der Schweiz zugelassen sind. Das zeigt einer Medienmitteilung zufolge eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) mit Sitz in Dübendorf zusammen mit dem Beratungsbüro EBP und dem Fachverband Fussverkehr Schweiz mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für Prävention des Versicherers Axa. Sie zeigt auch, dass vor allem ältere Verkehrsteilnehmer unsicher und ängstlich fahrerlosen Autos gegenüberstehen.
Für die Studie untersuchten die Forschenden zwei Tage lang in Thalwil ZH, wie Passanten auf ein fahrerloses, parkendes Auto im Strassenverkehr reagieren. „Was wir bereits am ersten Versuchstag feststellten, ist, dass viele Leute auf das fahrerlose Fahrzeug reagieren und den Blickkontakt zu einer Person suchen, die das Auto im Griff hat“, wird Miriam Elser, Gruppenleiterin Fahrzeugsysteme bei der Empa, in der Medienmitteilung zitiert.
Die Feldstudie mit dem ersten in der Schweiz zugelassenen Einparkassistenten zeigte zudem, dass die Reaktionen je nach Alter der Passanten unterschiedlich waren. So suchten ältere Fussgänger den Blickkontakt zu einer verantwortlichen Person häufiger als junge. Auch „hatten ältere Menschen mehr Angst vor der neuen Technologie, wohingegen jüngere Menschen annehmen, dass die Technik funktioniert, oder sie zeigen sich davon kaum beeindruckt“.
Weiterhin weist das Forschungsprojekt „Menschen zu Fuss und automatisiertes Fahren“ auf mangelndes Wissen bezüglich fahrerloser Systeme hin. Nur jeder fünfte Befragte konnte mit dem Thema etwas anfangen. Den meisten war nicht klar, dass sie längst im Strassenverkehr zugelassen sind. Daher empfiehlt das Projektteam eine Informationskampagne. ko