Zürcher Kantonalbank erwartet stark wachsende Wirtschaft
Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank rechnen in ihrem aktuellen Marktausblick mit einem Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr. Dieses werde weit über dem langjährigen Durchschnitt von 1,6 Prozent liegen, heisst es in einer Medienmitteilung. Die Inflationsrate werde genau in der Mitte des von der Schweizerischen Nationalbank angestrebten Zieles von 0 bis 2 Prozent liegen.
Damit stehe die Schweiz weit besser da als die Länder in der Eurozone. Andernorts liege die Teuerung jetzt bereits bei 4 Prozent.
Grund für die hohe Inflation sei das im Verhältnis zur Nachfrage geringe Angebot am Energie- und Gütermarkt. Insbesondere in den USA sei die Nachfrage nach langlebigen Gütern wie Autos und Unterhaltungselektronik hoch. Die Inflation dürfte aber nur vorübergehend und der Pandemie zuzuschreiben sein, so die Ökonomen.
Das globale Wirtschaftswachstum dürfte 2022 weiter abnehmen, heisst es weiter. Ursache dafür seien selbstregulierende Kräfte nach dem schnellen Hoch- und Herunterfahren der Wirtschaft im Zuge der Corona-Pandemie. Diese Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums sei jedoch kein Grund zur Sorge.
Vielmehr dürften sich „die Personalengpässe in den Industrieländern im Laufe des nächsten Jahres entspannen und das Angebot an Rohstoffen und Vorleistungen aus den Schwellenländern verbessern“. So sei bereits wieder ein Überangebot an Mikrochips in Asien zu beobachten. Diese waren in den vergangenen Monaten knapp geworden und hatten unter anderem zum Produktionsstopp bei europäischen Autoherstellern geführt.
„Die Schweiz ist derzeit sowohl hinsichtlich Wirtschaftswachstums als auch Inflation ein positiver Sonderfall. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig: der günstige helvetische Branchenmix, kaum stattgefundene Deindustrialisierung, Konkordanzdemokratie – oder schlicht pures Glück“, wird David Marmet, Chefökonom Schweiz bei der Zürcher Kantonalbank, in der Medienmitteilung zitiert. ko