Patienten wünschen mehr Digitalisierung
Bei der digitalen Transformation hinkt das Schweizer Gesundheitswesen im internationalen Vergleich weiter hinterher. Es befindet sich immer noch nur im internationalen Mittelfeld. Auch innerhalb des Landes ist der Digitalisierungsgrad gemessen an anderen Branchen unterdurchschnittlich. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Digital Health Report 2021 des Winterthurer Instituts für Gesundheitsökonomie der ZHAW School of Management and Law.
Wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in einer Medienmitteilung angibt, basiert der Bericht auf einer übergreifenden Auswertung vorhandener Studien und einer Befragung von rund 20 Expertinnen und Experten. Unterstützt wurde er von den Unternehmen Roche, Synpulse, SWICA und der Post.
Die Gründe für den langsamen Fortschritt sieht der Bericht im Mangel an Fachkräften, in regulatorischen Hürden und vor allem in der „eher geringen Priorität, welche die Digitalisierung im Alltag vieler Gesundheitsinstitutionen bisher einnahm“. Die Coronakrise habe die Digitalisierungslücken im Schweizer Gesundheitswesen offengelegt.
Sowohl von Patientinnen und Patienten als auch den Leistungserbringern werde die Digitalisierung als „generell wichtig“ angesehen. Auch die meisten Berufsgruppen im Gesundheitswesen wünschten sich ein schnelleres Tempo bei ihrer Umsetzung.
Andererseits existierten mittlerweile in der Schweiz mehr als 200 Digital Health Start-ups. Und die Tendenz sei stark steigend. Sie reagierten auf das wachsende Bedürfnis in der Schweizer Bevölkerung nach digitalen Gesundheitsangeboten wie Fernkonsultationen, elektronischen Rezepten und das elektronische Patientendossier. „Insgesamt wird dieses Bedürfnis heute aber noch ungenügend bedient“, so ZHAW-Gesundheitsökonom Alfred Angerer. mm