Preis für externe Kosten beeinflusst Verkehrsverhalten
Die Einpreisung externer Kosten von Mobilität hat Folgen für das Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Das zeigt ein grossflächiger Versuch, den Forschende der Universität Basel, der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in städtischen Agglomerationen der West- und der Deutschschweiz durchgeführt haben. Laut einer Mitteilung der Universität Basel war dies mit 3700 Teilnehmenden die grösste Studie dieser Art weltweit.
Die Teilnehmenden zeichneten im Rahmen dieses Versuchs während vier Wochen ihr Verkehrsverhalten mit einer App auf. Diese berechnete die externen Kosten der Mobilität, etwa die Schäden an Umwelt und Gesundheit sowie Zeitverluste im Stau. Während weiteren vier Wochen wurden die Teilnehmenden in drei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe zeichnete ihr Verkehrsverhalten weiter unverändert auf, die zweite erhielt Informationen über die von ihr verursachten externen Kosten. Die dritte Gruppe erhielt die Zusage, diejenigen externen Kosten zurückerstattet zu bekommen, die sie durch eine Änderung ihres Verkehrsverhaltens vermeiden würde.
Die Verhaltensänderungen der dritten Gruppe führten zu einer Senkung der externen Kosten um 5,1 Prozent. Möglich wurde das durch andere Routen, Abfahrtzeiten oder Verkehrsmittel, während die zurückgelegte Gesamtdistanz konstant blieb. Die zweite Gruppe dagegen änderte ihr Verkehrsverhalten nicht, obwohl sie über die von ihnen verursachten externen Kosten informiert war.
Aus der Sicht der Forschenden ist damit klar, dass die Bepreisung externer Kosten möglich und wirksam ist. „Zudem gibt es eine Reihe von Argumenten, die langfristig grössere Effekte erwarten lassen als in diesem achtwöchigen Experiment“, wird Co-Autor Beat Hintermann, Wirtschaftswissenschaftler der Universität Basel, in der Mitteilung zitiert. stk